"Meine Bestellung beim Universum ist ausgeblieben, was nun?
Ich habe mir doch so sehr diesen neuen Job gewünscht. Es sag auch so gut aus, und ich wurde sogar zum2. Gespräch eingeladen. Doch dann kam die Absage."

Die Kundin war in Tränen aufgelöst.
Wieder zur Ruhe gekommen, fanden wir heraus, was da wohl schief gelaufen war: "Ich hätte doch alles in Kauf genommen: den langen Weg mit 3 Mal umsteigen, die angedeuteten Überstunden und auch für ein halbes Jahr zunächst ein deutlich geringeres Gehalt. Alles umsonst."

Schon bald stellte sich heraus, dass der Wunsch nach einer Arbeitsstelle ganz andere Vorstellungen hatte:
- gerne am Wohnort im Umkreis von 5 km zu erreichen
- 30 Stunden in der Woche Arbeitszeit, so dass noch Zeit für das schulpflichtige Kind bleibt
- ein Gehalt, mit dm die Lebenshaltungskosten gedeckt werden können und auch noch etwas übrig ist

Nachdem alles Gesagte zu Papier gebracht war, beherzigte die Kundin meinen Tipp, alles in der Gegenwartsform zu formulieren. Ihre Bestellung sah dann so aus:

Ich finde eine Arbeit in B. und arbeite 30 Stunden in der Woche, vorwiegend bis 15 Uhr.
Ich verdiene € 1300 netto und spare davon etwas für einen jährlichen Urlaub.
Mein Arbeitgeber stellt gern die Mutter eines schulpflichtigen Kindes ein und wertschätzt Alleinerziehende.

Auf meine Frage, welcher Art die Arbeit sei, kam die Antwort: "Egal, Hauptsache Arbeitszeit und Lohn stimmen."

Das ist nun einige Wochen her.
Letzte Woche erreichte mich von dieser Kundin ein fröhlicher Anruf: "Hurra, ich habe die Arbeit gefunden, die ich mir bestellt habe! Und stellen Sie sich vor, ich habe von meiner Haustür bis zur Arbeitstelle ganze 7 Minuten zu Fuß!"

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Foto: pixabay