Grüße aus Marbella
von Hildegard E.
veröffentlicht: Juni 9, 2016

sierra nevadaNach langer Trockenperiode regnet es heute (12.05.) den ganzen Tag - wie schön für alle und alles.
Auch ich bin dankbar für diese Abwechslung - so kann ich entspannt im Womo meine Freude an meine Freunde bringen.

Die Landschaften und Städte sind reine Freude - sie übertreffen bei weitem meine Vorstellung von Spanien. Da ich es bislang nur von einzelnen Orten an der Costa Brava her kannte, überrascht mich das Landesinnere mit seinen wunderbaren Gebirgsformationen. Mondlandschaften,
ähnelnd auch Bildern vom Mars, in einem Farbenspiel von weiß bis anthrazit durchlaufen die Sierra Nevada ebenso wie schmeichelnde, wohlgeformte Bergwelten, bewachsen mit Kiefern, Kriechginster und struppigen Gräsern. Es tut allen Sinnen gut, wenn man/frau von Almeria nach Granada fährt, Oliven-, Orangen- und Mandarinenhaine soweit das Auge reicht. In Tälern ebenso wie auf den Hügeln bilden sie in den Weiten ein Genuss für Augen und Nase. Da diese Bäume gleichzeitig blühen und reife Früchte tragen, ist ihr Duft nahezu betörend.

Die Sierra Nevada ist für mich eine Traumlandschaft, so abwechslungsreich in Farben und Formen, in Beschaffenheiten und Vegetationen. Riesige weite Täler lassen das Land gigantisch erscheinen - ein Zauber, dem ich mich gerne hingebe.

In den Städten herrschen die Mauren - ihr Zeitgeist und die Baukunst lassen uns heute noch erahnen, wie es vor fast 700 Jahren dort ausgesehen hat. Ob in Katalonien, Valencia oder Andalusien - überall finden sich ihre Spuren mit ihren prachtvollen Punkbauten, den Kathedralen wie Palästen, den Castellos wie den wunderschönen Altstädten. Es ist Staunen und Hochachtung pur.
In der Sakrada Familia wurde ich nahezu von der architektonischen Baukunst Gaudis und deren Ausgestaltung in Farbe und Form dem Irdischen enthoben. Phantastisch - eine göttliche Atmosphäre.
Granada und die Alhambra hingegen haben mich mit Kälte eingenommen. Während der gesamten Zeit des Aufenthaltes dort habe ich gefroren, sehr sogar - trotz angenehmer Temperatur. Die Sonne konnte mir nur wenig Wärme verschaffen. Im Palacios Nazaries ist in der Mexuar ein Versammlungsraum, der El Serrallo, in dem Gericht gehalten wurde. Dort war die Kälte kaum noch erträglich. Erst als wir Granada verließen, im Bus, spürte ich wieder meine eigene Körperwärme.Dieser Ort ist beseelt von Krieg und Niedergang.

Granada ist die letzte maurische Stadt, die von den christlichen Königen befreit wurde. Sicherlich ist mir das eine oder andere dort aus dieser Zeit bekannt und ich habe mich daran erinnert. Tiefgreifend - eine zerstörerische Atmosphäre.

Das ist es, was ich an den Reisen liebe - die Konfrontation mit den Spiegeln meiner Gefühle. Die Vergangenheit ist Jetzt ebenso wie die Zukunft.  
Wie wundersam - all dieses zu spüren und zu wissen, dass ich die Seele bin, die all diese Erfahrungen bereits gemacht hat. Das macht mich sehr dankbar.

Morgen werden wir nach Gibraltar weiterfahren, von dort nach Cadiz und über Sevilla zur portugiesischen Atlantikküste.  Vielleicht werden wir noch im Parque Natura de los Alcornocales wandern.

Ich wünsche euch eine erfolgreiche Woche - viele schöne Sonnenstunden und ebenso intensive Frühlingsgerüche, wie ich sie genießen konnte.
Alles Liebe

Wir freuen uns, wenn Dir das Journal gefällt und ganz besonders, wenn Du die Einladung annimmst, Kommentare zu einzelnen Artikeln auf der Facebook-Seite von Leben heilt® abzugeben.

Foto: pixabay