Die Geschichte vom Regenbogen
von Marina Lampert
veröffentlicht: April 30, 2019

Regenbogen, Wasser, WolkenEs war einmal, da fingen alle Farben auf der Welt einen Streit an. Jede behauptete, die beste, wichtigste, nützlichste, bevorzugte Farbe zu sein:

Grün sagte: "Ganz klar, dass ich die wichtigste Farbe bin. Ich bin das Symbol des Lebens und der Hoffnung.
Ich wurde für das Gras, die Bäume und die Blätter ausgewählt. Wenn ich fehle sterben alle Tiere. Schaut euch die Landschaft an und ihr werdet sehen, dass ich am häufigsten vorkomme."


Blau unterbrach: "Du denkst nur an die Erde, doch sieh einmal den Himmel und das Meer an.
Das Wasser ist die Grundlage des Lebens, und es wird von den Wolken aus dem blauen Meer aufgesogen. Der Himmel gibt Raum und Frieden und Heiterkeit. Fehlte der Frieden wäret ihr alle nur Wichtigtuer."


Gelb kicherte: "Ihr seid alle so furchtbar ernst. Ich bringe Lachen, Fröhlichkeit und Wärme in die Welt.
Die Sonne ist gelb, der Mond ist gelb, die Sterne sind gelb. Jedes Mal, wenn man eine Sonnenblume betrachtet, beginnt die Welt zu lächeln. Fehlte ich, wo wäre dann der Spaß?"


Orange begann als nächste ihr Eigenlob zu singen: "Ich bin die Farbe der Gesundheit und Kraft.
Ich mag wohl selten vorkommen, doch bin ich wertvoll; denn ich diene den inneren Bedürfnissen des Menschenlebens. Ich bin Träger der meisten Vitamine. Denkt an Karotten und Kürbisse, Orangen und Mangos. Wenn ich bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang den Himmel erfülle, dann ist meine Schönheit so auffällig, dass alle nur noch an mich denken und ihr seid vergessen."

Rot verlor die Geduld. Er schrie heraus: "Ich bin der Herrscher über euch alle, Blut, Lebensblut.
Ich bin die Farbe der Gefahr und Tapferkeit. Ich bin bereit, für eine Sache zu kämpfen. Ich bringe Feuer ins Blut. Wie leer wäre die Erde fehlte ich. So leer wie der Mond. Ich bin die Farbe der Leidenschaft und der Liebe, der roten Rosen und des roten Mohns."

Violett sprach viel ruhiger als alle anderen und genauso entschlossen: "Denkt an mich. Ich bin die Farbe des Mystischen.
Ihr bemerkt mich kaum. Fehle ich, seid ihr alle nebensächlich. Ich stehe für das Denken und das Sprituelle, für Dämmerlicht und tiefes Wasser. Ihr braucht mich als Gleichgewicht und Gegensatz, für das Gebet und den inneren Frieden."

Und so fuhren die Farben fort, sich zu rühmen, jede davon überzeugt, die Beste zu sein. Ihr Streit wurde immer lauter. Plötzlich zuckte ein strahlend weißer Blitz auf und ein Donner rollte und dröhnte. Es begann heftig zu regnen. Die Farben kauerten ängstlich aneinander.

Da sprach der Regen: "Ihr närrischen Farben streitet untereinander, jede versucht, Macht über die Anderen zu bekommen und sie in den Schatten zu stellen.
Gott hat euch alle für einen bestimmten Zweck gemacht hat, einzigartig und verschieden! Er liebt euch alle, er will euch alle. Reicht euch die Hände und kommt mit mir. Wir werden euch in einem großen, farbigen Bogen über den Himmel spannen, zur Erinnerung daran, dass er euch alle liebt, dass ihr in Frieden zusammenleben könnt. Ein Versprechen, dass er bei euch ist - ein Zeichen das es ein Morgen gibt."

Wann immer Gott die Welt mit einem ausgiebigen Regen gewaschen hat, setzt er den Regenbogen an den Himmel und wenn wir ihn sehen, dürfen wir daran denken:

Gott will, dass wir alle einander schätzen und uns selber wert schätzen.

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